ASB – Kurklinik “ Heidesanatorium“ / Meine Erfahrungen Teil 1

Heute möchte ich euch die  Kurklinik “Heidesanatorium” vom Arbeiter-Samariter-Bund vorstellen.

Die Klinik war unsere Heimat für drei Wochen. Wir waren alle sehr gespannt und ich bin nicht mit wahnsinnig hohen Erwartungen an die Sache ran gegangen.

Bisher waren wir immer nur auf richtigen Rehabilitationsmaßnahmen, wo mein großer Sohn im Mittelpunkt stand. Die Betreuung der Kids, welche als Begleitkinder dabei waren, lag da alleine in meiner Hand. 

Bei einer Mutter/Vater-Kind-Kur liegt der Fokus auf dem Elternteil, welches die Maßnahmen antritt. Meine Kinder waren Therapiekinder (beim Antrag schreibt der Kinderarzt evtl vorhandene Diagnosen auf-bei uns war das die trockene Haut), d.h. sie hatten ein paar Anwendungen. Dies hielt sich in Grenzen, da das Hautbild meiner 3 Jungs zur Anreise sehr gut war. Diese Anwendungen, je nach Indikation, wurden meist in der Betreuungszeit erledigt. Die Kids wurden dann eigenständig von den Erziehern oder Therapeuten aus den Gruppen geholt. Das war für mich total entspannt.

Ich werde euch den kurzen Weg zum Antrag und zur Kur beschreiben, zumindest meinen Weg dorthin, und die Kurklinik, die Zimmer sowie den Alltag dort beschreiben.

Im zweiten Teil des Beitrages werde ich auf Graal Müritz und die Ausflugsmöglichkeiten in der Umgebung eingehen. Und zum Schluss natürlich mein persönliches Feedback zur Klinik und den Erlebnissen dort.

Weg zur Mutter/Vater-Kind-Kur

Im Prinzip benötigt man nur die Unterlagen, welche der Kinderarzt bzw der Hausarzt ausfüllen muss. Die Vordrucke hierzu liegen den Ärzten im Normalfall vor.

Ich habe also nur die Unterlagen der Ärzte eingeholt und diese mit einem Brief meinerseits versehen. Dort habe ich nur nochmal erklärt, warum eine Kur in meinen Augen notwendig sei. Das braucht man am Ende nicht, aber ich dachte, schaden kann es auch nicht:-)

Nach Bearbeitung des Antrages bekommt ihr dann Bescheid. Sollte es aus verschiedenen Gründen eine Ablehnung geben, könnt ihr immer noch in Widerspruch gehen.

Anreise

Die Anreise ist ab 14 Uhr möglich.

Wir waren bereits eine Stunde vorher da und hatten Glück, dass unser Zimmer schon fertig war. Es ist dann wahrscheinlich ne Glückssache, ob das Housekeeping mit den Zimmern schon fertig ist.

Fragen kann man immer:-)

Zimmer

Wir hatten ein relativ großes Zimmer da ich mit 4 Kindern zur Kur war.

Es gibt bereits renovierte Zimmer und noch die “alten” , welche keinesfalls schlecht sind.

Es gibt ein geräumiges Bad, wo man seinen Kram ohne Probleme unter bekommt:-)

Unser Zimmer hatte einen separaten Bereich, wo die Kinder untergebracht waren. Ich konnte also getrennt von den Kids noch bissl fernsehen. Einen Fernseher gibt es in der Nähe des Elternbettes. Wir hatten 2 Doppelstockbetten und ein Kinderbett, welches wir nicht gebraucht haben. Dort habe ich dann z. T. meine Wäsche aufgehängt, da der Wäscheständer wirklich Mini ist.

Wäsche waschen könnt ihr auf der 1 und 3 Etage. Die Waschladung kostete 3,70€ und die Trocknernutzung war kostenlos. Das finde ich persönlich super, da man im Zimmer wirklich nur einen kleinen Wäscheständer zur Verfügung hat.

Die Fenster sind alle abschließbar, somit kann da eigentlich nichts passieren.

Ich fand das Zimmer zweckmäßig, aber schön. Man ist nicht in einer 5 Sterne Luxusherberge, sondern in einer Kurklinik. Dafür sind die Zimmer wirklich klasse.

Verpflegung

Es gibt einen Essensraum, wo die Mahlzeiten eingenommen werden.

Man isst mit den Kindern zusammen Frühstück und Abendessen. Mittags essen die Kids in ihren Kinderbetreuungsgruppen. Man kann also als Elternteil ganz in Ruhe Mittag essen.

Das Mittagessen könnt ihr für euch und eure Kinder auswählen. Die Listen für die jeweiligen Kindergruppen liegen im Speisesaal mit aus. Dort sind die Kinder aufgelistet.

Es gibt 3 Mittagessen zur Auswahl. Es ist immer für Vegetarier und Fleischliebhaber was dabei. Im Allgemeinen ist alles reine Geschmackssache. Ich fand das Essen super und es war immer etwas für mich dabei. Auch meine Kinder haben immer etwas gefunden.

Das Frühstück war meistens recht gleich aufgebaut. Also Semmeln, Tee, Kaffee, Milch (warm und kalt) und verschiedene Aufstriche, Obst, Marmeladen und co.

Auch verschiedene Cerealien waren im Angebot. Da findet jeder etwas. Zum Mittag-, sowie Abendessen gibt es parallel noch ein Salatbuffet. Das ist Klasse! 

Kinderbetreuung

Die Kinder werden in verschiedene Betreuungsgruppen, gestaffelt nach dem Alter, aufgeteilt.

Die Kleinsten sind bei den Krabbelkäfern untergebracht. Meine Kinder waren reichlich 4 und 3 Jahre alt und beide waren dort untergebracht. Die Gruppenräume sind alle zum großen klinikeigenen Spielplatz hin geöffnet. Dieser Spielplatz ist super cool. Es ist ein Piratenspielplatz, der aussieht wie ein gesunkenes Piratenschiff!! Die Kinder sind also tgl und viel draußen. Wechselsachen, Matschsachen gebt ihr mit ab, daher sind die Kids immer gut gerüstet. Auch die Verpflegung findet in den Gruppen statt.

Ihr könnt die Kinder 8-14 Uhr abgeben und sollte es nachmittags noch Anwendungen oder Eltern-Kind-Interaktionen geben, kann man die Kinder auch später abholen.

Ich fand meine Kinder immer gut betreut und habe abschalten können. Die beiden größeren sind dann meist schon alleine runter gegangen. Die Phase der Eingewöhnung ist bei dem einen länger und bei dem anderen kürzer, daher kann ich da keine feste Aussage treffen. 

Die Erzieher und Erzieherinnen waren in meinen Augen alle patent und sehr nett. Ich konnte mit einigen ein paar nette Gespräche führen.

Allgemeines

Es gibt kein hauseigenes Hallenbad. Graal Müritz hat ein weiteres vom ASB geführtes Kurheim (Meeresbrise), in dem zum Zeitpunkt meiner Kur ukrainische Flüchtlinge untergebracht waren. Dort gibt es ein kleineres Therapiebecken. Es werden zusätzliche Angebote zum Mutter/Vater-Kind-Schwimmen angeboten. Wenn ihr dort mitmacht, werdet ihr per Kleinbus dorthin gefahren und wieder abgeholt. Für kleine Kinder kann ich das Therapiebecken noch empfehlen. Für größere Kids eher nicht mehr. Das ist, wie schon gesagt, meine Meinung. Vorn im Foyer steht ein Automat, wo ihr jederzeit Wasser abfüllen könnt. Still sowie mit Sprudel.

Die Bescheinigung über euren Aufenthalt in der Kurklinik bekommt ihr am letzten Tag. Damit könnt ihr dann bei eurer Krankenkasse die Fahrkosten geltend machen.

Anwendungen/Therapien für die Eltern

In der Betreuungszeit eurer Kinder habt ihr Zeit für euch oder eben Therapien. Hierzu erhaltet ihr einen Therapieplan, wo ihr alles auf einen Blick überschauen könnt. Es werden verschiedenen sportliche Anwendungen angeboten wie z.B. Nordic Walking und Rückengymnastik bzw Rückenschule. Hier werden die einzelnen Indikationen ganz individuell berücksichtigt. Diese Anwendungen werden von den Physiotherapeuten betreut. Die Damen dort sind fantastisch. Aufgeschlossene und nette Therapeuten, mit denen man über alles sprechen kann. Es wird auch Wassergymnastik angeboten, wo man wieder in die andere, bereits erwähnte, Klinik gefahren wird.

Der jeweilige Kurdurchgang wird dann in Gruppen aufgeteilt, in denen dann Gesprächsrunden stattfinden. Einzelgespräche gibt es auch. Es ist prima, wenn man seinen ganzen Mist mal loswerden kann. Es gibt auch kreative Angebote wie z.B. Kerzen herstellen und Keramik bemalen. Das fand ich persönlich klasse. Dort kann man Keramikrohlinge erstehen und diese dann gestalten. danach wird alles gebrannt. Meine Kids haben Tassen gestaltet und ich habe eine tolle Teekanne dekoriert. Also wer da Bock hat und Geduld (!) kann sich da kreativ austoben.

Zum Schluss

Was ich jetzt vergessen habe, versuche ich im 2. Teil noch zu erläutern. Dann soll es auch um die Ausflugsziele in der näheren Umgebung gehen. Der Beitrag wird dann hoffentlich nicht so lang:-) Solltet ihr Fragen haben, dann schreibt mir doch einfach eine E-Mail oder hinterlasst mir einen Kommentar.

Nochmals der Hinweis, es handelt sich um meine Erlebnisse im Juli/August 2022. Was sich bereits wieder geändert haben könnte weiß ich nicht.

Bis später!

Die größten Ereignisse, da sind nicht unsere lautesten, sondern unsere stillsten Stunden.

Friedrich Wilhelm Nietzsche, deutscher Philosoph, 1844-1900